top of page

Photo ©

David Baltzer

Purgatorio | Ariel Dorfman

Enkido Events

Ein Mann und eine Frau in einem Raum, beobachtet von einer Kamera. Es müssen an diesem unpersönlichen Ort noch viele andere sein, in unendlich vielen Räumen. Doch alles, was zählt, geschieht hier, zwischen dem Mann und der Frau, die bereuen soll, bereuen will, ein zäher Prozess, der offensichtlich schon lange währt. Die Szene wechselt und bleibt doch fast identisch. Die Frau examiniert, der Mann soll bereuen, vergeben, der Rache abschwören, Winkelzüge aufgeben, die ihm in seinem letzten Leben gedient und gleichzeitig die Katastrophe heraufbeschworen haben. Nur, wer vollständig vergeben hat, kommt hier heraus.

 

Ariel Dorfman stellt in seinem Kammerspiel „Purgatorio“ Jason und Medea einander im Fegefeuer gegenüber. Sie hat ihre Familie, ihre Heimat für ihn verraten, ist für ihn ins Exil gegangen, hat ihm Kinder geboren. Doch er wurde ihrer Wildheit, ihrer Fremdheit überdrüssig, verstieß sie für eine Jüngere. Ihre Rache ist entsetzlich, barbarisch, ein Albtraum. Und doch, die Liebe zwischen Jason und Medea hat nie aufgehört. Wie sich befreien aus diesem zähen, blutigen Geflecht?

 

„Purgatorio“ stellt unangenehme Fragen, die wir uns heute alle stellen müssen. Wie umgehen mit dem Fremden? Mit der Schuld, von der keiner frei ist, so sehr wir sie auch anderen zuschieben wollen? Wie Vergebung finden, die der einzige Weg ist, um Konflikte zu heilen? Die Antworten können nur wir selbst finden, das Publikum, das sich nicht mehr länger einbilden kann, es reiche schon, zur schweigenden Mehrheit zu gehören.

 

Sprache: Englisch

 

Mit: Ian Dickinson, Meri Koivisto

Regie: Beatrice Murmann
Dramaturgie/Musical Konzept: Markus Reschtnefki

Bühnenbild/Film/Kostüme: Derek Dickinson
Licht: Ralf Arndt
Regieassistenten: Micky Haque, Stephan Hud

Produzenten: Claire Coles, Ian Dickinson

11. Mai 2017

18:00

Price:

Kindly supported by

Logo_schwarz.png
bottom of page