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Pedro de Filippis
KUYUM TANZPLATTFORM 2023 | 08. September | TAGESPROGRAMM
Kuyum Arts
Tanz, Performance
Open Air Bühne
16:00 Uhr: Carlos Duo Becho - Iziha - Bewege
„Bei manchen Völkern spielt die Musik zum Rhythmus des Tanzes. Bei anderen tanzen sie zur Musik.“ Ida Ouhe Kassiepko.
Iziha – Bewege auf Wê (Muttersprache des Choreografen) ist eine Untersuchung über die Synergie zwischen Tanz und Musik. Wie kooperiert der Tanz mit der Musik. Wie verwandelt sich der Klang, wenn er auf Körper trifft? Eine Recherche über die unterschiedlichen Arten der Beziehung von Körper, Bewegung und Klang.
Mit Audiodeskription
16:45 Uhr: Gaya Dandara - Eu mulher (Ich Frau)
Für dieses Projekt bietet Gaya Dandara ein Drama an, das verschiedene Themen den weiblichen Körper betreffend wenn er in öffentlichen oder privaten Räumen auftritt, reflektiert. Ausgangspunkt für diese Choreografie sind Bewegungen, Gedichte und Texte des Schriftstellers Conceição Evaristo und die Grundlage des Körpers als „kulturell konstruiert“. Das Werk reflektiert das Bedürfnis, durch eine poetische Sprache in Situationen einzutauchen, in denen sexuelle Erfahrungen konvergieren, die Frauen auf der ganzen Welt gemeinsam sind. Lichtspiele, Texte und Projektionen durchdringen das Werk, in dem die Choreografin/Tänzerin ihre eigene und universelle weibliche Dramaturgie aufbaut.
Mit Audiodeskription
17:30 Uhr: Khadidiatou Bangoura/Luana Madikera in der Choreografie von Felix Dompreh - Diekpo
Diese neo-afrikanische Tanzproduktion ist ein kreativer Prozess, in dessen Mittelpunkt eine als „Diekpo“ bezeichnete rituelle Praxis aus dem im östlichen Ghana gelegenen Krobo-Land steht. Es ist ein weiblicher Initiationsritus. Die Choreografie untersucht dessen Rituale, blickt auf dessen kulturelle Bedeutungen und auch negative Auswirkungen aus Sicht einer post-kolonialen, feministischen Perspektive. Dabei lohnt ein Blick auf die mit dieser rituellen Praxis verknüpfte Poetik. Unternommen wird ein Versuch auf Basis all desse, die herkömmlichen Narrative der Befreiung von Weiblichkeit zu rekonstruieren und zu revidieren.
Saal
19:00 Uhr: Grupo Oito - Present Body 2
„Present Body 2“ ist eine Live-Improvisation mit Tanz und Musik, die sich der Dekolonisierung von Körpern widmet. Sie knüpft an die Performance „Present Body“ an, die im November 2020 im Rahmen des Projekts „MIMIMI Space“ aufgezeichnet und im HAU4 digital präsentiert wurde. Die neue Version verbindet nun die Schwarz-Weiß-Perspektive: Tänzerinnen und Tänzer der Grupo Oito und des „MIMIMI Space“ treten in einen Dialog miteinander. Sie bringen ihre Erfahrungen und das körperliche Repertoire ein und suchen nach dem, was sie gemeinsam haben und was sie miteinander verbindet. Verstehe die Vergangenheit, tanze die Gegenwart und träume die Zukunft auf deine eigene Weise!
Mit Audiodeskription
20:15 Uhr: Duduzile Voigts - Our Earths
Performance Lecture, die meinen Forschungsprozess zum Thema „Tanzen für die Ressourcen unserer Erde“ zeigt. Ich erforsche, wie Tanz eine Interventionspraxis sein kann, um der Realität des Klimawandels und der Ungerechtigkeit zu begegnen. Welche Tanzpraktiken können unsere Beziehung zur Umwelt verkörpern und einen kreativen Dialog über Nachhaltigkeit und die Heilung unserer Beziehung zu den Häuten unserer Erde ermöglichen.
21:00: Nora Amin - My dance
Nora Amin befreit den so genannten Bauchtanz von den Sedimenten der Geschichte: Sie kehrt die voyeuristische und exotisierte Perspektive in eine Perspektive des eigenen Körpers und der eigenen Geschichte um und ermöglicht dem Publikum einen neuen Blick. My Dance ist ein Versuch der Machtverschiebung, eine Reflexion über weibliche Sexualität, das erotische Selbst und patriarchale Unterdrückung sowie über die Auswirkungen von Kolonialismus und Rassismus auf den Bauchtanz und das damit verbundene Frauenbild. Das Solo ist auch ein persönliches Zeugnis der Autorin, Choreografin und Regisseurin, die ihre eigene Körpergeschichte zwischen Ägypten und Deutschland nachzeichnet. Sie sucht nach einer künstlerischen Sprache, die sowohl das Trauma als auch die Ekstase der Befreiung verkörpert und das gemeinschaftliche Tanzen als intime und dekoloniale Praxis ermöglicht.
Anschließend Public Talk.