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Jan-Peter E.R. Sonntag
Die taube Zeitmaschine
Possible World e. V. | Michaela Caspar
Im Rahmen des 15. Sommerblut Festivals der Multipolarkulturen Köln
Sie leben unter uns. Wir sehen sie manchmal auf der Straße, im Bus, auf dem Bahnhof: die Gehörlosen. Doch was wissen wir über sie? So gut wie nichts! Ist Gebärdensprache eine universale Pantomime? Kann man damit auch wirklich alles sagen? Kann ich mir die Ohren verstopfen und bin dann auch ein Gehörloser? Warum gibt es in Deutschland weniger Gehörlose als in England oder den USA? Haben die Gehörlosen eine eigene Geschichte?
Neun gehörlose und vier hörende Darsteller gehen gemeinsam auf eine abenteuerliche Reise durch die Geschichte der Gehörlosen. Eine erstaunliche und weitgehend unbekannte Geschichte einer lebendigen Gemeinschaft mit eigener Sprache und Kultur, aber auch von Verfolgung und Unterdrückung einer Minderheit durch eine Mehrheit. Wie sieht es nun im Jahr 2014 aus? Ist die Zeit der Bevormundung vorbei? Was wissen wir voneinander? Und was ist eigentlich ein Cochlea-Implantat?
Mit Hilfe von historischen Recherchen, Zeitzeugeninterviews, Video, und Improvisationen der Performer, die auf eigene Erfahrungen in unterschiedlichen Ländern basieren, wird die Geschichte der Gehörlosen erzählt. Improvisationen werden verknüpft, das Improvisierte wird zum Text, zur Szene, zum Stück, das einen Bogen von Abbé de L'Epée über die NS-Zeit zum Cochlea-Impantat spannt.
Von und mit: Asya Avagyan, Johanna Böttcher, Hend El-Kadi, Emilia von Heiseler, Inara Ilyasova, Erdal Kar, Eyk Kauly, Peter Marty, Nikola Vujicic, Frank Weigang, Wille Felix Zante, Cordula Zielonka
Regie: Michaela Caspar
Texte: nach Improvisationen der Gruppe Till Nikolaus von Heiseler
Raum/Komposition: Jan-Peter E.R. Sonntag
Gebärdensprachübertragung & Körperarbeit: Anka Böttcher
Kostüm: Gabriele Wischmann
Video: Jens Kupsch
Dramaturgie: Rafael Ugarte Chacón & Wille Felix Zante
Produktionsleitung: Daniel Schrader
Assistenz/Fotographie: Max Neu
4. Mai 2016
18:00
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