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Thomas Martius

DER VERLORENE VATER

Thomas Martius u.a.

Ein filmisches Theater

Die  Live-Performance „Der verlorene Vater“ erzählt mit grell-bunten  8mm-Amateurfilmaufnahmen eine fiktive Familiengeschichte, die sich über  die USA und Deutschland bis nach Ex-Jugoslawien ausbreitet. Das  grobkörnige Super-8-Material wurde in den 1960er und 70er Jahren nur  sparsam eingesetzt – ohne Autofokus und Mikrofon, in einer Ära vor  Home-Video und Internet. Die Ausschnitte der vergangenen Wirklichkeiten  aus drei ganz unterschiedlichen Ländern zeigen überraschende  Ähnlichkeiten: Hinter der Kamera standen meist die Väter als Regisseure  des Familienlebens. Das sind sie heute nicht mehr. Das Theaterereignis  im Babylon wird durch heutige cineastische Filmaufnahmen erweitert, alte  Inszenierungen werden vergegenwärtigt und neuen Sichtweisen gegenüber  gestellt. Ein Wandel wird deutlich – bei allem Gepäck, das zu tragen  ist. Die dokumentarische Fiktion an der Schnittstelle von Film und  Theater ist der komplexe Versuch einer Enttraumatisierung.


Zum Inhalt

SELMA,  ein Kind der 90er aus New York, hat ein paar Probleme und begibt sich  auf die Suche nach ihrer Herkunft. Im Kino auf der Bühne deckt sie  Familiengeheimnisse auf, von denen sie keine Ahnung hatte. „Das  Schweigen frisst sich durch alle Schichten des Körpers bis in die  nächste Generation.“ Hilfe bekommt sie von RICHARD SCHÖR, dem  Rechercheur, von FRAU KATTEL, der Therapeutin und von ihrem Freund TONY,  der Selma hinterher reist und Musik macht.

Per  Video wird das Ensemble erweitert: STAN, der amerikanische Großvater  führt nie gesehene 8mm-Aufnahmen aus dem Vietnamkrieg vor. Seine Ex-Frau  EMMA aus Montana sorgt als ehemalige Mary Wigman-Schülerin für freiere  Bewegung. Deren Sohn MIKE (Selmas Vater) bringt die 8mm-Aufnahmen, die  ihn als Kind zeigen, in eine neue, kritische Perspektive. Seine Frau  HANA, Selmas Mutter, ist 1993 aus Jugoslawien geflohen und lebt seitdem  erfolgreich den amerikanischen Traum – den Selma hinterfragt. In Berlin  trifft Selma auf HARTMUT, der Dresden 1945 noch hat brennen sehen.  Hartmuts 8mm-Filme zeigen nicht nur die ZDF-Hitparade mit Bata Illic,  sondern auch DDR-Panzer auf dem Alexanderplatz. DJULA, Hanas Cousine,  führt Familienfilme aus Sarajevo und Mostar vor, und vor allem aus Banja  Luka, dem Geburtsort von Hana.



Teaser: youtube


4 Minuten of the Performance: youtube



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Mitwirkende


auf der Bühne

Tania Feurich: SELMA

Petra Steuber: Autorin und FRAU KATTEL

René Ritterbusch: Textarbeit und RICHARD SCHÖR

Lutz Gallmeister: Musik und TONY


auf Video

Ulli Kinalzik: HARTMUT LASCHEK

Renata Britvec: Textarbeit und DJULA

Emma Lewis Thomas: Textarbeit und EMMA

Paul Wagner: STAN

Daniel Mufson: Textarbeit und MIKE

Tania Feurich: HANA


hinter der Bühne

Thomas Martius: Konzept, Autor, Video, Editing, Regie

Florian Brossmann: Technische Leitung und Umsetzung

Benjamin Bayer: Kamera für die Hotelszenen

Marion Levy: Bild- und Filmrechte

Caterina Veronesi: Maske für Hana


8mm-Material u. a. von

Goran Barac, Detlev Höselbarth, Ancus Martius, Ulrich Martius, Paul Wagner


Digitalisierung der 8mm Filme

screenshot-berlin.de


Dank an

Tatjana  Albrecht, Ulrike Boldt, Silke Ewald, Stefan Frohloff, Gerald Grote,  Denhart v. Harling, Detlev und Karin Höselbarth, Hotel Indigo am  Ku’damm, Carola Lehmann, Mario Loose, Mario Mance, Familie Martius,  Jeffrey Nashan, Claus Oppermann, Die Perücke Berlin, Marc Pfretzschner,  Emma Lewis Thomas, Tatjana Tica und Goran, Familie Wagner, Wohnung Funk


Produktion

Thomas Martius



„Der verlorene  Vater“ 2019 war gefördert durch die Einzelprojektförderung der  Senatsverwaltung für Kultur und Europa des Landes Berlin. Die Aufführung  2020 im großen Kino 1 des Babylon finanziert sich durch den  Ticketverkauf.

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