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Performing Arts Festival Berlin | PAF 23

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Performing Arts Festival Berlin | PAF 23

LAFT Berlin – Landesverband freie darstellende Künste Berlin e.V.

Freie Darstellende Künste

Programm der Szene


An vier Tagen vom 31. Mai bis 3. Juni präsentiert sich das  Programm der Szene morgens, mittags und abends an bekannten und neuen  Orten in der ganzen Stadt!

Wieder einmal hat die Freie Szene selbst entschieden, welche  Produktionen im Rahmen des Performing Arts Festival Berlin vor  nationalem und internationalem Publikum gezeigt werden sollen. Neben den  Genres Tanz, Performance und Sprechtheater können die Zuschauer*innen  Theater für junges Publikum, Neue Musik, Gametheater, Puppentheater,  einen Audiowalk und Zeitgenössischen Zirkus erleben.

Die ganze Stadt wird erneut erobert und zur Spielfläche erklärt — von  Mitte bis nach Reinickendorf, über „klassische“ Spielorte hin zu  Veranstaltungen im öffentlichen Raum und einer site specific Produktion  in Lichtenberg ist alles dabei. Wir freuen uns über langjährige  Wegbegleiter*innen des Festivals sowie über neue Orte, die zum Erkunden  einladen. Im öffentlichen Raum begegnen wir uns auf dem Tempelhofer  Feld, am Statthaus Böcklerpark oder in leerstehenden Ladenlokalen  zwischen Friedrichstraße und Checkpoint Charlie. Die Künstler*innen  dringen gezielt in den städtischen Körper ein und verändern somit auch  soziale Wirkungsräume. Leicht zugänglich findet ein Dialog statt, der  gesellschaftliche Teilhabe innovativ neu definiert.

Das Performing Arts Festival Berlin bildet die Vielfalt und die  ästhetische Ausrichtung der freien darstellenden Künste Berlins ab. Wir  erleben in diesem Jahr „Körper unter Spannungen“. Mal tritt der Körper  als etwas ganz Konkretes in den Fokus, mal als abstraktes Gebilde. Immer  nimmt er Bezug auf ein Gegenüber und setzt sich in unterschiedliche  gesellschaftliche Kontexte. Die Künstler*innen setzen sich auseinander  mit Identität(en), Erinnerungen und mit dem Körper als Archiv, mit  Krise(n) und vielem mehr. Die Produktionen stehen in ihrer  Einzigartigkeit für sich selbst und folgen dennoch einer übergeordneten  Sehnsucht — der Sehnsucht nach einer besseren Welt.


Introducing...


„Introducing…“  gehört seit der ersten Ausgabe des Performing Arts Festival Berlin zum  festen Bestandteil des Programms und ist jedes Jahr für eine  Überraschung gut. Schließlich bringen die Newcomer*innen der Freien  Szene immer wieder neue Themen und Ästhetiken, Fragen und Kritik mit. In  diesem Jahr war das Interesse besonders groß: Über 200  Nachwuchskünstler*innen und Kollektive haben auf den Open Call reagiert,  mit dem Wunsch, ihre Perspektiven Publikum und Häusern vorzustellen und  in Austausch zu treten. Denn die Teilnahme am Festival bietet den  Teilnehmenden nicht nur Sichtbarkeit, sondern auch Möglichkeiten zu  Beratung und Vernetzung bei ihrer Arbeit.

In Kooperation mit den Spielstätten Ballhaus Ost, HAU Hebbel am Ufer,  Sophiensæle und TD Berlin wurden vier Produktionen ausgewählt, die diese  Festivalausgabe bereichern.

Sarah Ama Duah beschäftigt sich in der fortlaufenden Serie „to build to bury to remember“ mit der Dekonstruktion von Denkmälern und entwickelt Hybridformen  zwischen Skulptur und Körper. Dabei lädt sie weitere Performer*innen  ein, gemeinsam den fetischisierten Status des historischen Monuments zu  reflektieren, indem ihre Körper alternative, temporäre Denkmäler mit  Latex formen. Die Besucher*innen können sich frei im Raum positionieren  und sich den Fragen nach Formen bildhauerischer Wertschätzung stellen:  Wem wollen wir diese widmen und was widmen wir eigentlich? Wie mit der  Leerstelle umgehen, die bleibt, wenn ein Kolonialdenkmal abgerissen  wird?

Auch in „we are all made of stars” wird ein neuer Blick  auf Körper herausgefordert. Freddie Wulf nimmt das Publikum mit auf  eine Reise durch den Körper als lebendige Landschaft, ein Ökosystem, das  sich ständig wandelt. Mit einer Endoskopkamera erkundet der Künstler in  einer Badewanne die Texturen von Körper, Wasser und Pflanzen in  Nahaufnahme, bis sich eine kosmische Landschaft vor unseren Augen  entfaltet. Inspiriert von Philosophien des vitalen Materialismus,  behandelt die Performance Wohlbefinden, Verkörperung und  Selbstwahrnehmung aus transmännlicher Perspektive.

Das Kollektiv what about: fuego reinszeniert mit „Kriegsrahmen“ 34 ikonische Fotografien von Kriegen und Konflikten der Welt, ohne die  Originale zu zeigen. Jedes Bild entspricht einem Ereignis zwischen den  Jahren 1989 und 2023 – vom Geburtsjahr der Performerin bis heute. Die  Bühne verwandelt sich in ein Labor, in dem Fotografien menschlichen  Leidens hinterfragt und dekonstruiert werden. Wie entsteht Krieg in  unseren Köpfen und was macht es mit uns, das Leiden anderer zu  betrachten?

Salma Said und Miriam Coretta Schulte betrachten Geschichte mit Blick auf die Zukunft und stellen genauso große Fragen in „behind your eyeballs“:  Wie kann ein Archiv lebendig werden? Kann es zu einem Zeitloch werden,  durch das hindurch wir in neue Zukünfte gelangen? Das Publikum ist  eingeladen, durch Zeiten und Räume zu reisen, wenn die beiden  zwischen Videoprojektionen und Autoreifen spielerisch das subversive  Videoarchiv 858 der ägyptischen Revolution von 2011 sowie die Potenziale  choreografischer Erinnerungstechniken erkunden.

Alle Introducer*innen hinterfragen in ihrer individuellen Ästhetik die  Automatismen, mit denen wir die Welt, ihre Umstände und Körperlichkeiten  einordnen. Wir freuen uns darauf, Euch diese ungewöhnlichen  Nachwuchskünstler*innen beim PAF vorzustellen!


Körper... WHAT?


Dem Festivalthema "Körper unter Spannungen" auf der Spur

Das  Programm des Performing Arts Festival Berlin zeigt in diesem Jahr  Körper als etwas Menschliches, Politisches, Zeitliches oder Abstraktes.  Sie umgeben uns und erzeugen Spannungen, sind lebendige Formen, die sich  über Zeit und Raum wandeln. Eigenschaften, die auch auf die Berliner  freien darstellenden Künste zutreffen.

Alle Interessierten sind eingeladen, sich dem Thema „Körper unter  Spannungen“ in Form von Gesprächsformaten und Workshops weiter  anzunähern und sich damit auseinanderzusetzen. Dabei wird der Körper in  verschiedenen Facetten und Spannungsfeldern betrachtet und auf einer  spielerischen Ebene erforscht. Es erwarten Euch folgende  Themenschwerpunkte: Körper und Begegnungsraum (Körper & Stadt),  geschichtliche Erinnerungen (Körper & Archiv), Veränderungsprozesse  (Körper & Krise), Intimität (Körper & Nähe), Fürsorge (Körper  & Sorge) sowie Zugehörigkeit (Körper & Identität).

Die Angeboten sind kostenlos, Tickets für die Vorstellungen müssen erworben werden.
Einige Angebote haben eine begrenzte Teilnehmer*innenzahl, Informationen dazu sind in den Veranstaltungshinweisen zu finden.

Bei Fragen zur Barrierefreiheit ist unsere Ansprechpartnerin Claudia Marks erreichbar unter: claudia.marks@performingarts-festival.de und +(49) 30 20 45 97 921

30. Mai 2023

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