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DIE BIBEL (in der Übersetzung von NOVOFLOT)

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Wo Gott eine Kapelle baut, da baut der Teufel eine Kirche daneben. Also sprach Martin Luther in seinen Evangelien-Auslegungen vor mehr als 500 Jahren. Und um herauszufinden, ob Gott flexibel reagiert, wenn die Sache einmal anders herum verläuft, baut NOVOFLOT anlässlich von #1: Der Schrei seines neuen Musiktheater-Projekts „Die Bibel (in der Übersetzung von NOVOFLOT“) gleich mal eine Kirche direkt neben die Volksbühne. 

 

Vom 27 April bis 01. Mai (fast) täglich von 14 - 20 Uhr geöffnet, lädt NOVOFLOT alle mehr oder weniger bewusst reformationsgeprägten Passanten ein, für einen Moment einzutreten in die halb versunkene Architektur und einen Blick zu werfen auf die dort versammelte Gemeinde. Es könnte sich schon deshalb lohnen, weil die dort anwesenden sechs Gemeindemitglieder alles andere als in Feierlaune sind. Im Gegenteil: 500 Jahre Luthersche Reformation haben hier einen vom Komponisten Michael Wertmüller in Klang gesetzten Ausnahmezustand evoziert, der immer wieder in ekstatisches Schreien mündet. Doch wer sich destruktive Verzweiflung erhofft, wird vom kirchenbauenden Teufel eines besseren belehrt. Denn jeder Schrei lässt die Ketten protestantischer Religionsausübung ein wenig mehr erodieren. Und schürt Hoffnung auf die Rückkehr solcher Götter, die den Menschen endlich wieder ein bisschen ähnlicher sehen. Und damit Raum schaffen für eine moralisch instabile und deshalb umso mehr zukunftsweisende Spiritualität abseits der Lutherschen Bibelinterpretation.

 

Leitung: Sven Holm (Regie), Vicente Larrañaga (Musikalische Leitung), Michael Wertmüller (Komposition), Elisa Limberg (Bühne), Anne Storandt (Mitarbeit Bühne), Malte Ubenauf (Dramaturgie), Teresa Tober (Kostüme), Lisa Böffgen, Karolina Serafin (Video), Dörte Wolter (Produktionsleitung)

 

Mit: Yuka Yanagihara (Sopran), Komi Mizrajim Togbonou (Schauspiel), Antonis Anissegos (Klavier), Chris Dahlgren (E-Bass), Eric Schaefer (Schlagzeug)

 

Mitarbeiter: Martha Ebert (Regieassistenz & Abendspielleitung), Cindy Wegner (Regiehospitanz), Emilia Oebel (Produktionsassistenz), Achim Klapp (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) Elisa Limberg, Karolina Serafin (Fotos) 

#1: Der Schrei wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, die GVL-Stiftung und Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung. In Kooperation mit der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.

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Fünf Monate später erweitert NOVOFLOT seine Bibelübersetzung dann um zwei weitere Teile. 

Für #2: Oase verbindet NOVOFLOT eine Chorkomposition des Schweizer Musikers Claudio Puntin mit Text- und Partiturresten aus Felix Mendelssohn-Bartholdys Oratorium „Elias“ zu einer halb-szenischen, halb-filmischen Fata Morgana für große Leinwand, Chor, Tänzer, Musiker und Vokalsolisten. 

Was hierauf folgt ist letztlich absehbar und wird (wie bereits in #1: Der Schrei) von Michael Wertmüller musikalisch konzipiert: #3: Im Fegefeuer.

27. Apr. 2017

12:00

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