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Bernd Lindig
BEIM ANBLICK DES URKNALLS | DIE VIER IN DER NÄHE
Hysterisches Globusgefühl
Doublefeature
In einem Doublefeature sind mit BEIM ANBLICK DES URKNALLS und DIE VIER IN DER NÄHE gleich zwei Arbeiten von Hysterisches Globusgefühl im Ballhaus Ost zu sehen.
Während die in Dauerschleife laufende vier Kanal-Videoinstallation im Ballsaal des Ballhaus Ost BEIM ANBLICK DES URKNALLS sich mit Einsamkeit und Entfernung auseinandersetzt und von mehreren Menschen auf einmal besucht werden kann, beschäftigt sich die zwanzig-minütige Performance DIE VIER IN DER NÄHE mit Beziehung und Nähe, und richtet sich exklusiv an eine Person alleine im Publikum. Umgeben von der Abwesenheit der performenden Körper lädt die Videoinstallation seine Besucher*innen im Ballsaal ein, in die Untiefen und Weiten der Einsamkeit einzutauchen. Wer Lust bekommt, sich mit ebendiesen Körpern unmittelbar, anwesend und fleischlich präsent in Beziehung zu setzen, kann in der vierten Etage nicht nur nach räumlicher Nähe suchen.
Trailer BEIM ANBLICK DES URKNALLS: vimeo
Trailer DIE VIER IN DER NÄHE: vimeo
Ticketinformationen:
Kombiticket: 15 | 10 € (BEIM ANBLICK DES URKNALLS & DIE VIER IN DER NÄHE)
Einzelticket: 7 | 5 € (BEIM ANBLICK DES URKNALLS)
(DIE VIER IN DER NÄHE ist aufgrund begrenzter Platzzahl nur im Kombi- und nicht als Einzelticket buchbar)
BEIM ANBLICK DES URKNALLS
Hysterisches Globusgefühl zieht sich selbstbestimmt aus dem politischen Leben zurück. Auf der Suche nach einer Utopie, die alles auf null setzt und einen politischen Neuanfang ermöglicht, begleitet das Publikum das Performance-Kollektiv auf der Suche nach einer unspezifischen und allumfassenden Einsamkeit. Wenn schon Rückzug, dann richtig! Wenn Rückzug, dann radikal.
BEIM ANBLICK DES URKNALLS besteht aus zwei Teilen. Teil 1 wird als Video im öffentlichen Raum des Internets gezeigt. Für den 2. Teil arbeitet Hysterisches Globusgefühl das erste Mal in seinem 10jährigen Bestehen mit der Form der Videoinstallation. Diese wird nun im Saal des Ballhaus Ost zu sehen sein. Die Arbeit wird im Rahmen eines Doublefeatures zusammen mit der Arbeit DIE VIER IN DER NÄHE präsentiert.
Von und Mit Hysterisches Globusgefühl: Elisabeth Lindig | Lea-Sophie Schiel | Arne Schirmel | Dorothea Schmans | Melanie Zipf
Cinematografie | Schnitt: Katharina Hauke
Set | Kostüme: Sarah Hoemske
Komposition | Sounddesign: Baly Nguyễn
Licht: Dirk Lutz
Produktionsassistenz: Linda Glanz
Produktionsleitung: Milena Seidl |Johanna J. Thomas
Catering: Ingo Oberdorf
Eine Produktion von Hysterisches Globusgefühl in Kooperation mit dem Ballhaus Ost und dem Tatwerk Berlin. Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und das Bezirksamt Pankow, Amt für Weiterbildung und Kultur – Fachbereich Kunst und Kultur. Mit freundlicher Unterstützung von FLUGWERK. Technische Ausstattung von MÆNON FILM und DINO Berlin Filmgeräteverleih e.K.
DIE VIER IN DER NÄHE
Du bist eine Person, wir sind vier. Du bist Zuschauer*in, wir sind Theater. Unsere Sehnsucht nach Nähe wandeln wir in ein lustvolles Spektakel nur für dich. Zusammen sind wir nah, wir sind keine Familie, nicht verheiratet und auf gar keinen Fall zu zweit. Zu viert bewegen wir uns ekstatisch und innig umeinander. Wir stoßen aneinander, wir reiben uns, wir wärmen uns gegenseitig - aber berühren tun wir uns wahrscheinlich nicht. Lange haben wir uns nur noch selbst gepudert, unergründliche Organismen in unseren Hautritzen erforscht und mit unseren Tränen den Abstand zwischen uns überwunden. Nach dieser ewig langen Zeit kommst du dazu. Und so performen wir exklusiv für dich die Auflösung jeglicher Exklusivität.
DIE VIER IN DER NÄHE ist eine Performance von Hysterisches Globusgefühl für nur eine Person im Publikum. In dem zwanzigminütigen Beziehungs-Quickie suchen die vier Performer*innen nach Möglichkeiten eines grenzenlosen solidarischen Miteinanders und lassen sich selbst und ihre Beziehungsvorstellungen mutieren. Sie versuchen verzweifelt eins zu werden und drehen sich gemeinsam für eine einzige Person um Fragen, die sie immer aber nun mehr denn je beschäftigen und berühren. Was bedeutet es grundsätzlich miteinander in Kontakt zu treten? Wie können wir weicher werden? Und: wie bitteschön können wir vier Menschen auf einmal in die Augen schauen? Die Arbeit ist in Berlin im November-Lockdown 2020 in der 4. Etage des Ballhaus Ost entstanden.
Von und Mit Hysterisches Globusgefühl: Elisabeth Lindig | Lea-Sophie Schiel | Arne Schirmel | Laura Steinl
Produktion: Milena Seidl | Birte Sonnenberg
Eine Produktion von Hysterisches Globusgefühl in Kooperation mit dem Ballhaus Ost. Gefördert durch das Programm Reload. Stipendium für Freie Gruppen der Kulturstiftung des Bundes.
Hysterisches Globusgefühl ist ein queer-feministisches Performancekollektiv bestehend aus Elisabeth Lindig, Dorothea Schmans, Lea-Sophie Schiel, Arne Schirmel, Milena Seidl und Melanie Zipf. In seinen Arbeiten bewegt sich das Kollektiv an der Schnittstelle zwischen Kunst und politischer Aktion. Öffentlicher Raum und Theaterraum werden ineinander verschränkt. Antrieb ist die Suche nach alternativen Möglichkeiten, sich angesichts der diffusen politischen Verhältnisse zu positionieren. Die Frage nach bewusstem Handeln, politischer Interaktion und was Politik eigentlich ist oder sein könnte steht dabei im Zentrum des kollektiven Schaffens. Seit 2016 arbeitet Hysterisches Globusgefühl am Ballhaus Ost und zeigte dort zuletzt die Arbeit The Workshop.